Was ist RTM?

Der Resin-Transfer-Moulding-Prozess ist einer von den einfacheren Prozessen zur Fertigung von Faserverbundbauteilen. Die Tränkung des Fasermaterials mit einem Harzsystem erfolgt durch einen Transfer in die Zwischenräume der Fasern.
Hier wird die Matrix mittels Kolben von einer meist beheizten Vorkammer über Verteilerkanäle in die Form mit eingelegtem Fasermaterial eingespritzt.

Im Gegensatz zur Infusion, wo eine einseitige Form in Kombination mit einer Vakuumeinrichtung zu Einsatz kommt, arbeitet man im RTM-Prozess mit einer geschlossenen Form. Dies erzeugt auf beiden Seiten des Bauteils eine saubere Oberfläche. In der Regel wird auch in diesem Verfahren vakuumunterstützt gearbeitet.
Eine Beheizung des Formwerkzeuges (Temperierung) begünstigt dabei die Aushärtung von Harz. Typischen Harzinjektionsdrücke liegen beim RTM-Prozess im Bereich von 1 - 6 bar. Wobei in der Praxis meistens 1 - 4 bar angewendet wird. Bei höheren Drücken wird das Faserpaket in der Form zusammengequetscht und der Harzfluss negativ beeinträchtigt. Grund ist: Das Harz kann durch den zu hohen Druck nicht mehr durch die Kappilare fließen.

→ Dieses Verfahren ist für kleine bis mittlere Serien geeignet.

Vorteile:
•    Faservolumenanteile bis 65%
•    Minimale Emissionen (Styrol)
•    Beidseitig gute Oberflächenqualität
•    Reproduzierbare Qualität

Nachteile:
•    Relativ hohe Zykluszeiten
•    Begrenzte Gestaltungsfreiheit